© Peter van Dessel
Catalogue raisonné


Einführung
von Peter van Dessel

VORGESCHICHTE UND GRUNDLEGENDE LITERATUR

- Dieses Verzeichnis ist entstanden, weil ich zum Beispiel beim Kauf von CDs wissen wollte, ob die auf einer neuen Aufnahme der Musik von S.L.Weiss enthaltenen Stücke bereits aufgenommen worden sind oder noch nicht. Ich habe mich dafür entschieden, dieses Unternehmen "Catalogue raisonné" zu nennen, weil ich versucht habe, ein Werke-Verzeichnis zu kombinieren mit einer Übersicht aller bisher auf dem Originalinstrument aufgenommenen Tonträger. [Zumindest vorläufig habe ich Gitarrentranskriptionen weggelassen]. Einen Anspruch auf Vollständigkeit kann ich natürlich nicht erheben und bin deshalb gerne für jede ergänzende Information dankbar, die Sie mir zukommen lassen. Was Sie hier sehen, ist das Werk eines Liebhabers der Laute und insbesondere von Weiss, nicht das eines studierten Musikologen.

- Am Anfang stand ein Satz von Karteikarten, der nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt war und auf Gehör und Gedächtnis basierte. Dann entdeckte ich zufällig D.A. Smith's Artikel über Weiss in der Januar-Ausgabe 1980 von Early Music mit einem Fußnotenverweis auf seine eigene Dissertation und die geplante Publikation von Weiss's vollständigen Werken für die Laute. Diese beiden Werke haben mich dazu befähigt, den "Catalogue" in der vorliegenden Form zu erstellen:

Sm = Douglas Alton Smith, The Late Sonatas of Silvius Leopold Weiss. Stanford University, Ph.D. 1977. Appendix II (pp. 123-270) ist ein "Index der Inzipits und Konkordanzen", der einem thematischen Werkverzeichnis von Weiss am nächsten kommt. Smith hat jedem einzelnen Stück, auch den Suitensätzen, eine Extra-Nummer gegeben. Diese wurden für eine genaue Bezeichnung der Stücke beibehalten [Dieses unabdingbare Werk ist, soweit ich weiß, bei den University Microfilms in Ann Arbor, Mich., USA, noch erhältlich. Sie besitzen auch eine Website].

SW= Silvius Leopold Weiss. Sämtliche Werke für Laute in Tabulatur und Übertragung / Complete Works for Lute in Tablature and Transcription.

Bände I-IV: Die Handschrift London / The London Manuscript, ed. D.A. Smith. Frankfurt, Peters, 1983-1990.

Bände V-VIII: Die Handschrift Dresden / The Dresden Manuscript, ed. T. Crawford. Kassel, Baerenreiter, 2001- .

Bände IX-X: Sonstige Quellen / The Remaining Sources, ed. T.Crawford [in Vorbereitung]


DAS KONZEPT

- Der "Catalogue raisonné" besteht eigentlich aus zwei Teilen: einem Werkverzeichnis mit Querverweisen auf die Aufnahmen und einer Übersicht über die bekannten Tonträger mit einem Querverweis auf die aufgenommenen Werke.

- Wie bei den SW, wird hier durchgehend die Bezeichnung 'Sonata' verwandt. Die Bezeichnung 'Suite' wird hingegen bei individuellen Zusammenstellungen der Musiker verwandt, was heute weniger gebräuchlich ist als noch in den 70ern und 80ern. Die auf dem Tonträger benutzte Bezeichnung, falls sie von 'S(u)onata' abweicht, wird in rechteckigen Klammern nach dem Querverweis auf die Aufnahme zitiert.

- Das Werkverzeichnis (Teile IIa-IV) teilt sich darüber hinaus auf in:

- Solo-Sonaten nach den Nummern in SW (Teil IIa): 1-32 (London), 33-52 (Dresden).

- Vorläufig nummerierte Solo-Sonaten (Teil IIb - mit freundlicher Unterstützung von Tim Crawford): Hier sind nur bisher aufgenommene Sonaten aufgeführt.

- 'Hybrid-Suiten' (Teil IIc), die der Musiker aus Sätzen verschiedener Sonaten zusammen gestellt hat.

- Solo-Einzelstücke (Teil IIIa) nach den Nummern in SW [sie tragen ein Sternchen (z.B. 1*): 1*-28* (London), 29*-33* (Dresden); für die weiteren Quellen gibt es bisher noch keine Nummern.

- Sonata-Sätze, die von den Musikern 'verwaist' wurden (Teil IIIb).

- Ensemble-Werke nach den Nummern in SW (Teil IV): Sonaten 6, 9, 14, 53-54, 56, 59-60.

- Konkordanz von Dresden und Sonata-Nummern in SW (Teil V).

- In Teil VI sind die bekannten Aufnahmen in alphabetischer Reihenfolge nach den Musikern geordnet, mit Querverweisen zum Werkverzeichnis: VI(a) führt die Tonträger auf, die ganz Weiss gewidmet sind; VI(b) führt die 'Sampler' auf, wobei nur die Stücke von Weiss verzeichnet sind.

ANORDNUNG

- Nummer und Tonart der Sonata - (Nummer in Dresden)

- Spalte 1 - Sätze

- Die Satzbezeichnungen wurden vereinheitlicht; BezeichnungsVarianteen in den Quellen - mit Ausnahme von Abkürzungen - sind in Klammern verzeichnet.

- Sätze, die nicht direkt zu der Sonata in der Quelle (den Quellen) oder in den SW gehören, - z.B. ein hinzugefügtes Prelude - sind kursiv gesetzt und anders nummeriert. Sonaten mit mehr als einem solchen 'fremden' Satz sind extra in Teil IIc ('Hybrid Suiten') aufgeführt.

- Spalte 2 - Sm

- Diese Spalte verzeichnet die Nummer des Stückes in Smith's "Index der Inzipits" (s.o.).

- Spalte 3 - Quelle(n)

- Gibt die Hauptquelle(n) an: L = London, D = Dresden, M = Moskau, V = Wien (Vienna), W = Warschau, etc. (vgl. dazu auch den Kommentar von Smith oder dem Herausgeber in SW für weitere Details).

- Spalte 4 - SW

- Band und Nummer der SW wo man die Musik in transkribierter Notation findet.

- Spalte 5 - Anmerkungen

- Aufnahmen: Folgende Informationen sind hier verzeichnet:

- Sätze (sowie die Reihenfolge, in der sie aufgenommen wurden): 'komplette' Aufnahmen von Sonaten zuerst, in alphabetischer Reihenfolge der Musiker, danach Aufnahmen einzelner Sätze

- Name der Musiker; ein (r) nach dem Namen bezeichnet einen 'Sampler', d.h. eine Aufnahme, die auch Werke anderer Komponisten enthält.

- (Monat und) Jahr der Aufnahme; das Jahr der Veröffentlichung wird in Klammern angegeben, wenn es sich vom Aufnahmedatum unterscheidet oder letzteres nicht bekannt ist.

- Format (CD oder LP), Name des Labels, und Disk-Nummer. Bei Sets von mehreren Tonträgern wird die genaue Disk, und bei LP's die relevante Seite ('a' oder 'b') in Klammern nach der Bestellnummer angegeben. Wenn beide Formate vorliegen, wir der CD der Vorrang eingeräumt, die Details zur LP können Sie in den Fußnoten von Teil VI finden.

Aufnahmen, die ich selber (noch) nicht gehört habe, sind mit einem fetten Sternchen markiert (*).

[Die Disk-Bestellnummern können natürlich von Land zu Land variieren, ich kann nur die mir bekannten angeben.]


DANKSAGUNGEN

- meiner Frau Lieve für ihre Geduld;

- Laurent Duroselle, dass er mir freundlicherweise Platz auf seiner Weiss-Website eingeräumt und mir Zugang zu manchen Aufnahmen verschafft hat, die ich vorher noch nicht gehört hatte;

- Tim Crawford für die Vergewisserung bei allerlei Details und für Informationen über den Fortgang der SW sowie für die ermöglichte Vorausschau auf die Sonata-Nummern der weiteren Quellen.

- Michel Cardin für seine Ermutigung, seinen Rat und seine Freundschaft;

- Lutz Kirchhof für die Zur-Verfügungstellung seiner allerersten (LP) Aufnahme (Sonata 40);

- Jan Grüter, István Kónya, Mariusz Myszkiewicz, Jay Klales & Orum Stringer, Clive Titmuss für die freundliche Überlassung eines Exemplars ihrer CDs (s. Teil VI);

- Sandro Wilhelm vom Musikvertrieb AG in Zürich für die Übersendung eines Exemplars der Weiss-CD von William Waters;

- Stephen Stubbs für detailierte Informationen über seine unglücklicherweise zerstörte CD;

- Peter Király, Markus Lutz, Edward Martin, Toyohiko Satoh, Thomas Schall, Richard Stone und Roman Turovsky für Informationen über Aufnahmen;

- Rainer Schmidt für die Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit verschiedenen Leuten;

- Vivien Taylor (Head, W.D.Jordan Special Collections & Music Library der Queen's University, Kingston (Ontario), Canada) für die Beschaffung einer Kassette von Weiss-Stücken, die von Ernie Hills und Aaron Skitri aufgenommen wurden, die sonst nicht mehr erhältlich sind.

BEKANNTE MÄNGEL: Noch nicht endgültig geklärte Fragen

- Intavolatura GLCD 4001 (è1986) ["Intavolatura de liuto, tiorba e di chitarrone"]: soll ein Prelude & Fuga (7*?) in d-moll enthalten, gespielt von Olav Strandberg.

- Es gibt eine russische Aufnahme der Sonata 14 for Laute & Flöte auf einer CD mit Namen: "Orpharion. French and German Baroque Music"; der Lautenist ist Alexander Suetin. Siehe: http://classical.music.ru/Audio/Orpharion/Baroque/index.html

- Der chilenische Lautenist Miguel Angel Aldunce Gonz lez, der jetzt in Barcelona lebt, hat einige Werke von Weiss aufgenommen. Volume 2 habe ich gehört und in den Katalog integriert. Ich werde versuchen, auch Volume 1 zu finden.



  Copyright © 1998-2006 Laurent Duroselle, Markus Lutz

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