Das Manuskript von Dresden


Ungefähr 21 Suiten, die wahrscheinlich nach 1725 komponiert wurden, werden in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden aufbewahrt. Sie wurden im Jahr 1929 bei der Auktion der sehr bedeutenden Musikbibliothek von Werner von Wolffheim erworben. Andere Manuskripte von Weiss wurden bei diesem Verkauf über ganz Europa verstreut.

Im Gegensatz zum Manuskript von London, das aus nur einem Band besteht, zählt das Dresdner Manuskript insgesamt 6 Bände: 5 Bände mit Musik für Laute solo, nach Tonarten geordnet, und einen sechsten Band, der die Lautenstimme der Kammermusik enthält.

In seiner Faksimile-Ausgabe des Dresdner Manuskripts von 1977 gibt uns Wolfgang Reich Details über die ersten 5 Bände (die Details des sechsten Bandes hat Michel Cardin beigetragen):

(Die Tabelle basiert auf derjenigen, die W. Reich in seiner Edition erstellt hat, und ist angereichert durch einige zusätzliche Informationen (Sätze der Suiten, Seitenzahl, Bemerkungen in kursiver Schrift).

NB : Die Orthographie von gewissen Stücken mag überraschen (Bourée anstatt Bourrée, Courente anstatt Courante). Es wurde hier jeweils die Orthographie der Stücke übernommen, wie sie im Manuskript erscheinen. Wenn jedoch der Name des Stückes abgekürzt wurde, wird die heutige Schreibweise, z.B. Courante verwendet.
Band Suite Titel(kursive Titel entstammen dem Manuskript)

Satzbezeichnung

Seite Bemerkungen
I 1 Suite in F-Dur Prelude 1 Die Gigue findet sich auch in der letzten Suite des Londoner Manuskriptes p.316

Die Courante ist eine Variante von:

- der Courante von Suite Nr.3 desselben Bandes
- Nr.38 in "Supplemento IV dei Catalogi delle Sinfonie, Partite, Partite, Overture...che si trovano in manoscritto nella Officiana musica di Breitkopf in Lipsia". 1769
- Suite Nr.1 in "Das Erbe Deutscher Musik " 2. Teil des Bandes 12. 1939.
- Courante in Suite Nr.1 des Manuskripts von London
Allemande 2
Courante 2
Bourrée 3
Sarabande 3
Menuet 1 4
Menuet 2 4
Gigue 5
 2 Suite in F-Dur Allemande 6
- Die 5 ersten Sätze finden sich auch in der letzten Suite des Manuskripts von London (S.311 bis 316)
- Das Menuet 2 findet sich auch als isolierter Satz im Manuskript von London
- Die Gigue ist eine Variante derer, die sich auf S.298 des Londoner Manuskripts befindet
Courante 6
Sarabande 7
Bourrée 8
Menuet 1 8
Menuet 2 9
Gigue 10
 3 Suite in F-Dur Allemande 11
- Sie findet sich auch im Londoner Manuskript mit einem anderen Prelude (kein Prelude in dieser Suite. Bemerkung: "avec un prélude devant l'allemande" s. das Londoner Manuskript Suite Nr.1, S.2 bis 9)
- Die Courante ist auch in Suite Nr.1
Courante 12
Bourrée 13
Sarabande 13
Gigue 14
Menuet 16
4 Suite in F-Dur Allemande 17 Man findet sie auch:
- Im Londoner Manuskript unter dem Titel "Le Fameux Corsaire"(s.Suite S.266 bis 274)
- unter Nr.39 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769
Courante 18
Bourée 20
Sarabande 21
Presto 22
Menuet 24
5 Suite in d-moll Prelude 25 Autograph. Sie findet sich auch:
- unter der Nr.31 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769
- als Suite Nr.2 in "Das Erbe Deutscher Musik". 1939.
- Man findet eine Variante der Courante in Suite Nr.9 des Londoner Manuskripts (S.114).
Allemande 26
Courente 27
Bourée 28
Menuet 29
Sarabande 29
Menuet 30
Gigue 30
6 Partie de SL Weiss in d-moll Fantasia 33 Sie findet sich auch im Londoner Manuskript ohne die Fantaisie (s.Suite Nr.7 S.93 bis 100).
Allemande 34
Courante 35
Gavotte 36
Sarabande 36
Menuet 37
Giga 38
7 Suonata per il Liuto di Silvio Leopoldo Weiss in d-moll Allemande:adagio 43 Autograph.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Courante 44
Paÿsane 46
Sarabande:Adagio 47
Allegro 48
Menuet 50
8 Suite in d-moll Allemande 51 Autograph.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

 
Courante 52
Bourée 54
Sarabande 55
Menuet 55
Allegro 56
II 9 Suite in C-Dur Prelude 61 Autograph. Man findet Menuett 1 und 2 auch im Londoner Manuskript (s.S.238)
Allemande 62
Courante 63
Bourée 64
Sarabande 65
Menuet 66
Menuet 2 66
Presto 67
10 Suite in C-Dur Prelude 70 Autograph. Das Prelude ohne Titel wurde vom Kopisten Raschke eingefügt. Man findet diese Suite, ohne Prelude unter der Nr.12 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Allemande 71
Courante 72
Bourée 74
Sarabande 75
Presto 76
Menuet 78
11 Suite in C-Dur Ouverture 80 Man findet diese Suite als Partita Grande Nr.4 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Allegro 80
Courente 82
Bourrée 84
Sarabande 85
Menuet 86
Presto 88
12 Suite in C-Dur Entrée, spirituoso 93 Autograph. Man findet diese Suite als Suite Nr.3 in "Das Erbe Deutscher Musik". 1939.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Courante 94
Paisane 96
Sarabande 97
Allegro 98
Menuet 100
13 Suite in a-moll Allemande 103 Hinweis von Michel Cardin: nach A.Burgete handelt es sich um ein Duo
Courrante 104
Rigaudon 106
Sarabande 107
Giga 108
Menuet 109
14 Suite in a-moll Allemande:Largo 111 Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.
Allegro 112
Bourrée,posato 114
Sarabande 115
Giga.Presto 116
Menuet 117
15 Suite in a-moll Entrée 119 Man findet diese Suite auch im Londoner Manuskript mit dem Titel "L'Infidèle" aber die Sätze 3 bis 5 finden sich in umgekehrter Reihenfolge.(s. S.276 bis 281)
Courante 120
Musette 121
Menuet 122
Sarabande 123
Païsanne 124
16 Suite in a-moll Allemande.Andante 125 Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.
Courante 126
Bourrée 128
Sarabande:Andante 129
Presto 130
Menuet 1 132
Menuet 2 132
III 17 Suonata del Sigre Sigism.Weiss in A-Dur Prelude 135 Man findet diese Suite:
- unter Nr.2 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
- im Londoner Manuskript ohne Prelude aber mit einer Sarabande und einer Gigue.S.102 bis 110
Der Vorname Sigism. ist mit Kreide ausgestrichen; links neben dem Titel ist mit Kreide von der Hand des Komponisten vermerkt: S.L.Weiss. Es ist jetzt unlesbar. Das Prelude wurde, wie Neemann versichert, erst später von jemand anderem eingefügt.
Allemande 136
Courante 136
Bourée 138
Menuet 139
Ciacona del Sign. S.L.WEISS 140
 18 Suite in A-Dur Prelude 144
- Man findet diese Suite unter der Nr.1 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
- Über dem Prelude soll nach Neemann mit roter Tinte geschrieben stehen: Suonata del Sig.Weiss composta a Roma. Vielleicht ist dies ein Irrtum, denn es findet sich keine Spur von roter Tinte am angegeben Ort, aber über dem Titel von Suite Nr.17.
- Über dem Prelude finden sich Kreidevermerke von der Hand des Komponisten: Weiss Sil:Leop: Neben den folgenden Sätzen findet sich seine Vermerk: "item". Das Prelude wurde folglich nicht später eingefügt, wie Neemann meint.
Allemande 145
Courante 146
Bourrée 146
Sarabande 147
Menuet 147
Gigue 148
Gigue 149
19 Suonata del signore S.L.Weiss in A-Dur Allemande 152 Man findet diese Suite auch:
- unter der Nr.3 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
- im Londoner Manuskript in einer Version die sich stark von dieser unterscheidet. (s.S.148 bis 154)
Über der Allemande, ein Vermerk mit Kreide von der Hand des Komponisten: S.L.Weiss
Paisane 154
Sarabande 155
Vivace 156
Menuet 157
Giga 158
20 Suite in A-Dur Introduzzione 160 Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.
Allemande 160
Courante 162
Bourrée 164
Sarabande:grave 165
Presto 166
Menuet 168
21 Suite in A-Dur Ouverture:largo 169 Man findet diese Suite als Suite Nr.4 in "Das Erbe Deutscher Musik". 1939.
Die Satzbezeichnungen die jetzt unlesbar sind, heißen nach Neemann: Ouverture:Largo / Allegro - Courante - Bourrée - Sarabande - Presto - Menuet.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Allegro 170
Courante 172
Bourrée 174
Sarabande 175
Presto 176
Menuet 178
22 Suonata del Signore S.L.Weiss in A-Dur Entrée 181 Man findet diese Suite auch als Nr.4 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.

Bemerkung von Michel Cardin: JS Bach BWV 1025

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Courante 182
Rondeau 184
Sarabande 185
Allegro 186
Menuet 188
23 Suonata del Signore S.L.Weiss en f#-moll Prelude 190 Man findet diese Suite auch unter der Nr.49 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
Das Prelude wurde vom Kopisten Raschke eingefügt.
Allemande.Andante 191
Courrante 192
Bourée 194
Sarabande.Andante 195
Presto 196
Menuet 198
IV 24 Suonata del sigre Sylv. Leop. Weiss in B-Dur Prelude 201 Man findet die Ouverture, die Courante und die Bourrée auch im Londoner Manuskript.(Einzelsätze s.S.34, 36 bis 39)
Das Prelude und das 2.Menuett wurden vom Kopisten Raschke eingefügt.
Allemande 202
Courrante 204
Bourée 206
Gavotte 207
Menuet 208
25 Suite in B-Dur Allemande 209 Man findet diese Suite auch unter der Nr.9 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
Das Presto ist im "Getreuen Musikmeister" von G.P.Telemann (1728) abgedruckt.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Courante 210
Bourée 212
Sarabande:Grave 213
Presto 215
Menuet 216
26 Suite in B-Dur Allemande 217 Man findet diese Suite auch als Suite Nr.5 in "Das Erbe Deutscher Musik". 1939.
Man findet die Allemande (s.S.138) , die Courante (s.S.140), die Gigue (s.S.146), die Bourrée (s.S.226), die Gavotte (s.S.238) und das Menuet (s.S.230) in Suiten der Londoner Handschrift (Anmerkung von Michel Cardin: auch die Sarabande als Plainte s.S.137).
Courante:moderato 218
Bourrée 220
Sarabande 221
Menuet 222
Gavotte 222
Gigue 224
27 Suite in B-Dur Introduzzione 227 Die Satzbezeichnungen stammen von Neemann und sind jetzt unlesbar.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Courante 228
Bourrée 230
Sarabande 231
Presto 232
Menuet 234
28 Suite in f-moll Allemande 235 Man findet diese Suite auch:
- unter der Nr.48 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
- im Londoner Manuskript (s.S.200 bis 208)
Courrante 236
Bourrée 238
Sarabande:Adagio 239
Gigue 240
Menuet 242
29 Suite in g-moll Prelude 243 Autograph
Man findet diese Suite auch:
- als Suite Nr.6 in "Das Erbe Deutscher Musik". 1939.
- im Londoner Manuskript ohne Prelude und mit einer anderen Sarabande (s.S.243 à 248)
Das Prelude wurde vom Kopisten Raschke eingefügt.
Allemande:Andante 245
Passepied 246
Bourée 246
Sarabande 248
Menuet 249
Gigue 250
30 Suite in g-moll Allemande 251 Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.
Courante 252
Bourrée 254
Polonoise 255
Presto 256
Menuet 258
V 31 Suonata del sigre S.L.Weiss in c-moll Allemande 262 Man findet diese Suite auch:
- unter der Nr.19 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
- im Manuskript von London (s.S.59 bis 64)
Über der Allemande ist ein Kreidevermerk von der Hand des Komponisten: Von anno 6.In Düsseldorf.ergo Nostra giuventù comparisce.
Courrante 263
Sarabande 264
Gavotte 265
Gigue 266
32 Suite in c-moll de Ms.Weiss Allemande 269 Man findet diese Suite auch:
- unter der Nr.20 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.
- im Londoner Manuskript mit einem Prelude. Der Schlusssatz trägt den Titel "La belle Tiroloise".(s.S.258 bis 265)
Gavotte 270
Rondeau 270
Sarabande 272
Menuet 273
Rigaudon 274
Angloise 275
33 Suite in c-moll Ouverture 278 Man findet diese Suite auch als Partita Grande Nr.6 des Supplements des Breitkopf-Kataloges 1769.

Die Sonata ist wahrscheinlich nach 1725 entstanden.

Courante:assai moderato 280
Bourrée 282
Siciliana 284
Menuet 285
Presto 286
34 Suite in Es-Dur Prelude 288 Man findet diese Suite auch im Londoner Manuskript mit einem anderen Prelude, ohne Courante; der letzte Satz ist überschrieben mit "Le Sans Soucie".(s.S.282 bis 288)
Das Prelude wurde vom Kopisten Raschke eingefügt.
Allemande 289
Courrante 290
Rigaudon 292
Sarabande 293
Gavotte 294
Menuet 295
Allegro Assai 296
VI 1 in F-Dur Largo 2 Über dem Allegro steht: "Weiss 1731"
Allegro 3
Largo 5
Allegro 6
2 in C-Dur Andante 9  
Allegro 10
2do Allegro 11
Largo 12
Tempo di minuetto 14
3 Concerto, in c-moll Grave 15  
Allegro 15
Presto 16
Adagio-Vivace 18
4 in B-Dur Adagio 19 Auch im Londoner Manuskript unter dem Titel "Concert d'un Luth et d'un Flute traversière. Del Sig.re Weis SIb" S.50 bis 58
Allegro 20
Grave 22
Allegro 22
5 in B-Dur Allegro 24  
Largo 27
Allegro 28
6 Partie (.......) in d-moll Largo 32  
Allegro 33
Largo 35
Allegro assai 37
8 (Nr.7 fehlt) in D-Dur, Leuto 2do Spiritoso 40  
Allegro assai 41
Un poco andante 43
Allegro 45
9 in A-Dur, Leuto primo Vivace 47  
Allegro 48
Largo (49) 50
Presto (51) 52


  Copyright © 1998-2006 Laurent Duroselle, Markus Lutz

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